Prinz Anton und die Maus Casemir

von Carsten Zehm
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Mai 2024

Prinz Anton und die Maus Casemir

Es gibt verschiedene Gründe, um in unterschiedlichen Genres zu schreiben. Gerade bei Märchen können dabei auch mehrere gleichzeitig zutreffen. Wir alle sind irgendwann mit ihnen in Berührung gekommen und nicht selten haben sie auch uns selbst berührt. Ein zusätzlicher Anreiz ist, sie für eigene Kinder oder Enkel zu schreiben. Was sicher auch bei einem Teil der in „Prinz Anton und die Maus Casemir“ enthaltenen Märchen der Fall war.

Mit „Die Weise aus dem Feengarten“ leitet Carsten Zehm gleich das wiederkehrende Element aus seinen Märchen ein. Eine Gestalt, die auch im titelgebenden Märchen „Prinz Anto und die Maus Casemir“ auftritt. Hier müssen ein Prinz und ein Mäusefreund ein gemeinsames Abenteuer erleben, das ihr beider Leben für immer verändern wird. Mit ein klein wenig Hilfe.
Eine kleine Hexe, die nicht mehr zaubern darf, trifft auf einen Müllerburschen, der kein Mehl mehr mahlen darf. Gemeinsam ziehen sie vor den König, um dort um die Hand seiner Stieftochter anzuhalten und so den Status Quo zu verändern. Eine Gänsemagd muss zu einem goldenen Berg, um einen bösen Zauberer aufzuhalten und hat nicht mehr als drei Gänsefedern zum Schutz zur Verfügung. Ein Pferd auf Reisen, Medizin um den eigenen Großvater zu retten sowie Schlösser und Spiegel sind weitere Elemente der Märchen, die in diesem Band versammelt sind. Diese sind zum Teil im Zuge von Ausschreibungen für Anthologien entstanden und zum Teil für die eigene Familie des Autors.

Nahezu jeder hat in seiner Kindheit Kontakt mit Märchen gehabt. Jede Person nimmt etwas anderes daraus mit und versucht, diesen Teil später weiterzugeben. Diesen Aspekt, der zeitlos wirkt und der Jung und Alt gleichermaßen begeistern kann. Carsten Zehm hat dies mit seinem Märchenband „Prinz Anton und die Maus Casemir“ getan. Darin sind zahlreiche sehr unterschiedliche Märchen versammelt. Manche von ihnen folgen klassischen Mustern, andere arbeiten mit mehr Wiederholungen als normal bei Märchen üblich. Und andere rücken Charaktere und Wesen in den Mittelpunkt, über die man in Märchen oft eher hinwegsieht. Darüber hinaus werden Punkte hinsichtlich Paaren und dem „glücklich zusammenleben“ deutlich liberaler und offener gehandhabt.
Nicht alle Geschichten vermögen gleichermaßen zu überzeugen. Das kann an den verschiedenen thematischen Schwerpunkten liegen oder auch an einigen ähnlichen Verläufen in den Geschichten. Man findet aber in jedem Fall einige wirklich schöne Märchen im Band, über die sich sowohl Erwachsene als auch Kinder freuen werden.

„Prinz Anton und die Maus Casemir“ ist eine Märchensammlung von Carsten Zehm, die sowohl Geschichten aus einigen Anthologien als auch für die eigene Familie entstandene Erzählungen enthält. Auch wenn nicht alle Märchen gleich gut sind, kann man doch einige erzählerische Perlen entdecken und sich auf mit „Der Weisen aus dem Feengarten“ auch über eine wiederkehrende Gestalt freuen.

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